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"wollendorf: Die burg, Adlige, Ritter, die Bewohner, ihre bedeutenden hoefe -Historie aus archiven & urkunden."

Wollendorf: Historie aus Archiven & Publikationen

W o l l e n d o r f, als fränkische Siedlung entstanden, hat in der sogenannten "B u r g", Karl-Marx-Straße 41, einen Rest einer kleineren Burganlage. Um dieses Gebäude hat sich ein ganzes Hofsystem von Häusern und Hütten entwickelt, welches die heutige Bebauung der Umgebung bis zur Karbach hinunter noch deutlich erkennen lässt. An einer Anhöhe gelegen, bot sich von diesem Herrensitz aus ein weiter Überblick auf das dazugehörende Land, das auch für Kriegszeiten Vorteile bot. Wenn auch der Überrest der alten Burg gegenwärtig zwischen den übrigen Häusern nicht mehr stark zur Geltung kommt, so ist doch noch vom Dachgeschoß aus der Römerweg (Limes) nach Niederbieber weit zu überblicken. Die Gewölbe und Grundmauern stammen nach Aussagen vom Sachverständigen aus dem 11. oder 12. Jahrhundert. Einen römischen Ursprung der Burg anzunehmen, liegen keine Anhaltspunkte vor (1). Der ehemalige Turm ist nach 1840 teilweise abgetragen, wie der ehemalige Feldkirchener Pfarrer Dr. Beck schreibt: " Bis vor wenigen Jahren war Sie noch mit einem Turm versehen, von welchem jetzt nur noch der Rumpf übrig ist." Von einem unterirdischen Gang zum Rhein hin ist auch bei dieser ehemaligen Burganlage im Volksmund die Rede, wie ähnliches fast bei allen Burgen erzählt wir.

Wer waren die Bewohner? Die schriftlichen Unterlagen beginnen mit dem Jahre 1202, wo Arnold von Wolvendorp die Stiftungsurkunde des Klosters Sayn mitunterzeichnet (2). Ein Herr Wilfried erscheint um 1245; um 1250 übertragen Herr Hisfridus von Wolvendorph und Erben Haus und Hof in Andernach dem Theodor Hasz und Henr. Cedoni in Heddinsdorph. Derselbe ist als Ritter Isfried 1259 und als Ritter Sifrid von Wolvindorf 1269 nachweisbar (3). Die ersten uns bekannten Herren der Burg gehören also zum freien Adel.

Von kirchlichen Gütern und Renten hören wir (nach Beck) 1125, dann 1263 in Rommersdorfer Urkunden. Denn Gottfried von Eppenstein und Sohn bestätigen die Schenkung einer Rente von 6 Maltern Getreide von wiedischem Besitz um Wolvindorf, welche Graf Lothar zu Wied dem Kloster Rommersdorf gemacht hatte. Wein- und Obstgärten werden 1332 und 1362 an der Karbach an St. Thomas verkauft, welches auch in Irlich sehr viel erwirbt. Es gibt selber 1344 und 1456 Lehen. Ferner kauft der Arzt des Erzbischofs Friedrich zu Köln, Meister Amplonius Ratynck von Bercke, Güter in Wolffendorf, Neder Bevern, Rengistorff im Jahre 1409.(3a)

Über einen Hof Wied´s ist zuerst in einem Revers des Ritters Meffried von Braunsberg 1379, von einem wiedischen Lehren 1415 die Rede. Doch verkaufen bereits 1343 Heinrich Sceylart von Heimbach und Frau ihre Leute in Wulvindorf, die sie von Graf Wilhelm zu Wied für 4 Ohm Wein zu Rodenbach haben, in einem Tausch an den Grafen.(4)

Im 14. und in den ersten Jahrzehnten des 15. Jahrhunderts sitzt auf der Burg ein Zweig des Geschlechtes Domleier oder Dumler, welches auch in der Umgebung eine Rolle spielt.(5) Als Graf Wilhelm zu Wied sich 1349 mit Erzbischof Balduin zu Trier sühnt, ist Gerhard Dumlier Mitsiegler, ebenso 1366 Engelbregt Dumeleier von Wollendorf in einer Hammersteinischen Urkunde. Auch der 1380 genannte Kristian von Wollendorf wird zu dieser Familie gehören.(5a)
Ein Conrad Domleier von Wollendorf ist 1411 Zeuge in einem zwischen zwei Grafen zu Wied geschlossenen Vertrage, während derselbe Knappe Conrad 1429 eine Rente verkauft und einen Revers Graf Johanns zu Wied siegelt. (5b)

Eine Zeitlang bleiben wir über das Schicksal der Burg und ihrer Bewohner im Unklaren, bis im 16. Jahrhundert die Quellen wieder fließen. Junker Jacob zu Wollendorf und Junker Jacobs Kinder, 1554 genannt, gehören zweifelsohne der Familie von Eltz an. Denn 1563 verpfändet Hans Reinhard von Eltz für 500 Thaler seinen Besitz mit Haus, Hof, Acker an Emrich Guldener. Dessen Witwe war in dritter Ehe mit von Schad verheiratet, der diese Forderung gegen von Eltz an Ruprecht von Remelin cedierte, was 1578 beglaubigt wurde. Aus diesen verwickelten Rechtsverhältnissen ergab sich ein Rechtsstreit. 1664 bittet Wilhelm Heinrich von Bruch um Einweisung in das "Bruch`sche adlige Haus" zu Wollendorf, mit welcher Untersuchung der Graf seinen Oberförster Lysemann beauftragt. Die genannten Familien waren untereinander verwandt, ebenso mit der Familie von Hees, welche ein Jahrhundert lang als Besitzer der Burg erscheint, nachdem kurze Zeit um 1667 Schultheiß Gangforth Besitzrechte gehabt hat. Denn 1671 mußte der Graf zu Wied die Metternichschen Erben Junker Joh. Philipp von Hees und Frau Maria Elis. Sophie von Metternich für seine Schuld von damals 3 185 Thalern entschädigen. Er gab ihnen als "adlig freies Eigentum" das 1667 von Joh. Gangforth verkaufte Gut zu Wollendorf, dessen Größe 1692 mit 19 m Ackerland, 6 m 2/4 Weingarten, 1 m ¾ Baumplacken angegeben wird.(6)

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Kulturdenkmal - Burg Wollendorf
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Kulturdenkmal - Burg Wollendorf
 
 

 

1687 herrscht ein Streit, da Junker Hees Zinsfreiheit auch gegenüber der Kirche behauptet. Den Ausfall dieser Kirchen-Zinsen muß die gräfliche Rentkammer ersetzen. Da Isabella Rosine Marie von Hees, geb. 8.3.1679, Nonne, dann Meisterin und Äbtissin im Frauenkloster St. Thomas war, ist der Besitz beim Aussterben der Familie von Hees um 1760 dem Kloster zugefallen. Herr von Lassaux hat vor der Säkularisation des Klosters "die St. Thomas´schen oder von Hees´schen Feldgüter" angekauft und still weiterverkauft. Die Güter im Kirchspiel, darunter die Kreuzheck bei Rockenfeld und Ländereien in Heddesdorf und Neuwied 1798 an Karl Remy Neuwied für 10 000 Gulden (WA 14-7-7). Pastor Melsbach regte sich darüber auf, und wollte den Fürsten zum Verbot dieses Verkaufs bewegen, was er aber nicht erreichte.

Der spätere  B l a n k e n h e i m e r  H o f  ist das, 1379 zuerst genannte, " I s e n b u r g e r  H ö f c h e n".
Es wurde so bezeichnet, weil es von altersher zu den Wied-Isenburger Besitzungen gehörte und darum auch in den Güterbeschreibungen des 17. Jahrhunders "der zu dem Runkelschen Hause zu Isenburg gehörige Hof zu Wollendorf genannt wird. 1491 verpfändeten Graf Wilhelm III. und Frau den Hof, der 7 m 2/4 Weingärten, 12 m ¼ Feld groß war. 1550 von dem Hofmann Wilhelm und Erben gepachtet, wird er im folgenden Jahre, ebenso wie der Hof zu Heddesdorf, von Graf Johann zu Wied wieder verpfändet. 1580 wird 9 Malter Pacht bezahlt. 1589 wird er für 1 000 Goldgulden an Johann Manderscheid-Blankenheim, Bischof zu Straßburg verpfändet. So erklärt sich die Überlieferung, dass ihn "vor Zeiten katholische Geistliche bewohnt haben sollen" (Beck S.13.) 1642 ist Graf Johann Arnold von Manderscheid im Besitz dieser Forderung, wo das Gut an die Grafen von Blankenheim überwiesen wird. Von daher kam auch der Name und blieb dem Hof lange Zeit.

1680 soll Hermann Theodor Bacchoven ihn von den Theis´schen Erben in Leutesdorf erworben und für 5 Malter Pacht in Korn und Trauben an H. Brauper vergeben haben. Nachdem er 1739 Pastor Melsbach-Rengsdorf gehört hatte, besaßen ihn am Ende des 18. Jahrhunderts Fräulein Hartmann-Neuwied und der Arzt Dr. Reimann dort. Nach dem Weiterverkauf von Liegenschaften bewohnte 1884 W. Ecker, jetzt A. Hof, das Hofhaus.

Das freiadlige  W a l d e r n d o r f ´s c h e  G u t  in Wollendorf, 5 Morgen groß, wird genannt, als es an diesen Freiherrn mit dem Stiftfuldischen Lehnsanteil 1664 an Isenburg verkauft wird. Es wird seit 1711 stets zusammen mit den Waldendorf`schen Gütern in Maischeid und Isenburg verpachtet. 1803 lehnt es Joh. Trömmer für 21 Jahre zu 26 RThlr, 1825 Wied, das die Erbpacht 1853 mit 240 Thalern ablöst.

Der  G e b r a n n t e n  H o f  oder "der Gebrannte Hof" oberhalb von Wollendorf ist ein jüngerer Hof und wird zuerst 1806 in der wiedischen Rechtskarte und im Jahre 1820 in einem hiesigen Kirchbuch erwähnt. Johann Trömmer aus Fahr besaß dort zirka 10 Morgen Feld, das mit 1 oder 2 Kühen bewirtschaftet wurde. Der Hof hat schon früher unter dem Namen "auf dem Härtling" bestanden. Später wurde er eine Zeitlang Luisen-Hof genannt. 1789 ist auf einer Karte dort nur Ackerland verzeichnet, was aber die Möglichkeit des Bestehens eines Hofes nicht ausschließt. Der Name Gebrannten Hof wird von der Flurbezeichnung "Auf dem Gebrannten" auf den Hof selbst übertragen sein. Die Flurbezeichnung selbst ist aus einer Rodung nach einem Waldbrande entstanden, wie der 1934 ermordete Bauer Johann Strecker in seiner Familienchronik annimmt. Nach zweimaligem Besitzwechsel ist der Hof seit Anfang der 1850er Jahre im Besitz der Familie Strecker, und hat heute jahrzehntelanges Roden eine Größe von über 130 Morgen. Auch die Kirchengemeinde hat, nach einer früheren Rodung, 1932 durch freiwilligen Arbeitsdienst unterhalb des Hofes an zwei Stellen 17 ½ Morgen Buschwald gerodet, da der Niederwald unrentabel geworden ist, seitdem er nicht mehr als Lohwald in Frage kommt. (Zugleich wurde der Arbeitslosigkeit auf diese Weise ein wenig gegengesteuert.) Vom folgenden Jahre ab wurde eine größere Rodung bei Rockenfeld durchgeführt, auch von Kirchenholzungen.

Die sehr zweifelhafte Ortsnamensdeutung von Wollendorf als Wölfedorf hat zu mehr oder minder poetischen Reden von Wölfen, die früher hier gehaust und heulten, Anlaß gegeben.
Ebenso unhaltbar ist die Ortsnamendeutung in einer jüngeren Sage: Es hatten drei Brüder, welche Schäfer waren und aus Niederzissen Kreis Ahrweiler, Bürgermeisterei Königsfeld, gebürtig waren und Ecker hießen, Schafherden im hiesigen Kirchspiel zu hüten. Sie weideten die Schafherden, die "vielleicht dem Kloster St. Thomas oder sonst einem Herrn angehörig" waren, und verrichteten die Wollschur, wo jetzt Wollendorf steht, welches davon später seinen Namen erhalten habe.(7) Hier hat mit hoher Wahrscheinlichkeit die Erinnerung an die Zuwanderung von Familien wie Ecker, Walldorf, Horn, die um ihres Glaubens willen vertrieben wurden, einen Niederschlag gefunden.

Wollendorf ist heute (1959) der H a u p t o r t des K i r c h s p i e l s, der Bürgermeister von Wollendorf ist zugleich der Kirchspielsvorsteher. In der Neuzeit tritt, insbesondere in Wollendorf, das Ländliche mit dem Rückgang des landwirtschaftlichen Anteils der Bevölkerung zugunsten der Industriearbeiterschaft und gewerblicher Betriebe stark zurück. Neben Neuwieder Firmen und dem Rasselsteiner Eisenwerk beschäftigt die im Jahre 1900 hierher übergesiedelte Verbandsstofffabrik Lüscher & Bömper, jetzt Lohmann K.G., zahlreiche Einwohner der Ortschaften.(8)

Die am Schluß des Krieges, vor allem durch einen Bombenabwurf am 28.12.1944 zerstörten oder beschädigten Häuser konnten wieder aufgebaut werden. Daneben werden neue Häuser errichtet.(9)

Anmerkungen:

1 Neuwieder Zeitung 1935, Nr. 167 v. 20.7.1935.
2 MRUB II, Nr. 201, Fischer, Urk. LXVIII.
3 Hoeniger, Rotulus Nr. 136; MRR III, 453; WA 7-5-3); WA 74-11-1
3a St. Arch. K. Abtl. 162, Nr. 78, CDRM II, Nr. 201 (Beck nennt S. 61, eine Stiftung der Witwe des Grafen Lothar v. 1243. Seine Bemerkungen S. 60: Die im Jahre 1125 gegründete Benedictiner Abtei Rommersdorf hatte um diese Zeit schon u.a. auch Grundgüter bei Fahr konnte nicht belegt werden, das die Urkunden der Abtei erst 1162 beginnen. WA IV-12-1, Nr. 24
3b WA 52-3-1; WA 46-9-9; WA 52-1-2. Vgl. von Dungern, Die untere Grafschaft Wied 1994 (St. Arch. K. Abt. 701, Nr. 894, S. 102, WA Handexemplar S. 180
5 Möglicherweise ist Hermann dictus Dumbelen, der in dem Notariatsinstrument über das Patronat (von Ha. Urk. 270) vorkommt, dieser Familie zuzurechnen, ebenso Henricis Dumben, welcher vor 1200 in Andernach ein Haus verkauft (Hoeniger S. 21, Nr. 58). Als Mitglied des Andernacher Ritter- und Schoffengerichts kommt 1365/69 ein Conrad Domleier (Dumler) in mehr als einem Dutzende Urkunden vor, ebenso nach WA VI-5-1 1379. Dieser Conze Dumler ist 1374 einer der beiden Bürgermeister von Andernach (Stadtarch. A. Nr. 540 f). Eine bäuerliche Familie Dümler oder Tümler kommt von 1620 bis Mitte des 18 Jhs in Sinzig vor (Frdl. Mitteilung von Prof. Zepp-Sinzig).
5a WA V-6-10; von Ha Urk. 450; WA 50-6-15
5b WA II-1-A Nr. 3 Fischer urk. Nr 192; WA 81-9-1; WA IV-5-3
6 WA 33-4-8 und 9; WA 32-11-2 u.a.
7 Schulchronik Wollendorf. Eine literarische Deutung: Wolf u. Günther waren Söhne des Frankenführers, der das Kastell Niederbieber zerstört hatte.
8 Vergl. Berichte, Erkenntnisse, Anregungen. Anläßlich ihres hundertjährigen Bestehens herausgegeben von der Lohmann KG., Fahr/Rhein 1851-1951 (Dr. G. A. Barth) mit Zeichnungen von Prof. G. Grassmann.
9 In den Ortschaften an der Wied spricht man von unserem Kirchspiel als dem "Ulisser Ländchen". Der Name kommt von den Hauben, welche früher die Frauen im Kirchspiel trugen. Heute werden diese Hauben nur noch bei Aufführungen hervorgeholt, da die Sitte dieser Tracht seit langem abgekommen ist.

Quellen

1. Fürstlich-Wiedsches Archiv, Neuwied (W. A.)
2. Kirchenbücher von Feldkirchen und Oberwinter
3. Märkerschafts-Archiv Feldkirchen
4. Pfarrarchiv Feldkirchen (P. A.)
5. Schulchroniken
6. Staatsarchiv Koblenz (St. A.)
7. Stadtarchiv Andernach
Löhr: Evangelische Gemeinde Feldkirchen; 1959
Geschichte der Evangelischen Kirchengemeinde und des Kirchspiels Feldkirchen.
Basierend auf Vorarbeiten des früheren Pfarrers der Gemeinde, Fritz Strunck, und des Herausgebers, Pfarrer R. Löhr.

 

Stand: 14. November 2010