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"Modell eines bauernhofes mit wohnhaus, wagenschuppen, staellen, Backes, plumpsklo."

Beschreibung des Werdegangs des Bauernhofmodells

Das Wohnhaus

Aus einer Laune heraus, ich hatte noch einige Meter 4-Kantleisten übrig, entschloß ich mich ein Haus im Stil rheinischer Bruchsteinhäuser, kombiniert mit Fachwerk zu bauen. Mit im Weinberg gesammelten Steinbröckchen entstand das Erdgeschoss durch Aufschichten und Verkleben mit Schnellzement. Darauf aufgesetzt wurde dann das Obergeschoß im Fachwerk. Das Dach schließlich wurde, mit Schiefer aus der Eifel gedeckt. Jeder Ziegel von Hand geschlagen und aufgeklebt.

Bauernhof Modell von Walter Teufert

Im Wohnbereich des Hauses befindet sich eine Podesttreppe mit Handlauf, die ins Obergeschoß führt. Dort befindet sich der Schlafraum.

Im Untergeschoß ist ein offener Kamin installiert und eine Sitzgruppe aus Tisch und zwei Bänken. Der Kamin ist ausgestattet mit einer senkrechten Zahnschiene, an dem der Kochtopf angehängt ist. Die Kamindeckung ist aus Kupferblech gefertigt.

Bauernhof Modell von Walter Teufert

Storchennest, auf einem Rad aufgebaut; Schwalbennester, Blumenkästen usw. waren dann das Ergebnis weiterer Erinnerungen, wie es in meiner Jugend so auf dem Bauernhof ausgesehen hat.

Nach längerer Pause war dann die Idee geboren, einen Bauernhof zu errichten, mit allem was damals - in den 50-ern und soweit ich mich erinnern konnte, so vorhanden war.

Krippefiguren, dienten mir dann dazu einen Maßstab zu definieren. Herausgekommen ist dieser dann mit ca. 1:16. Damit konnten dann die nächsten Bauarbeiten in Angriff genommen werden.

Bauernhof Modell von Walter Teufert

Die Scheune

Das nächste Bauwerk war eine Scheune. Ebenfalls im Fachwerkstil erbaut. Als Vorlage diente ein Bauwerk im Frankenland. Bei einer Übernachtung im einem Schlosshotel fiel mein Blick auf eine dortige Scheune. Eine Skizze lieferte mir dann die notwendigen Informationen für meinen "freien" Nachbau.

Bauernhof Modell von Walter Teufert

Als Dachdeckermaterial hatte ich mir "Reed" vorgenommen. Aber woher nehmen? Reed selbst wäre viel zu dick gewesen. Selbst Stroh konnte ich nicht akzeptieren, weil auch dieses meinem Augenmaß widersprach. Nach langer Suche fand ich dann im Herbst hohe vertrocknete Grashalme. Das war das Material, das ich suchte. In 5 - 6 cm lange Stücke geschnitten, wurden diese dann in mehreren Schichten auf den  vorher aus Sparren und Dachlatten erbauten Dachstuhl aufgeklebt. Nach überschlägiger Rechnung sind so ca. 20.000 dieser Grashalmabschnitte als Eindeckung verarbeitet worden.

Der Wagenschuppen

Während einer Busreise sind wir irgendwo an einem Bauwerk vorbeigekommen, das mir von der Ausführung direkt gefallen hat. Zu Hause angekommen wurde eine Zeichnung angefertigt und nach mehrmaliger Korrektur dann zur Ausführung gebracht. Hier waren allerdings neue Herausforderungen zu meistern. Das Fachwerk sollte mit Ziegelsteinen ausgemauert werden. Handelsübliche Steine passten aber nicht zu den gewählten Maßen. Also wurde zunächst eine Gießform gebaut, Sand, Zement und rote Farbe besorgt und dann die Masse in die Form gefüllt. Nach einem Tag Trocknung konnten die Steine entnommen werden. Ca. 150 Stück entstanden auf diese Weise pro Vorgang. An die Tausend Steine wurden aber benötigt. Also hieß es des öfteren die wiederverwendbare Form zu füllen usw.

Bauernhof Modell von Walter Teufert

Die Vermauerung erfolgte dann  inzwischen mit Fliesenkleber, der den "Speiß" ideal ersetzte. Zum Teil mußte ich zum Einfügen in den obersten Ecken dann die Pinzette benutzen, weil dies mir mit meinen "zarten" Fingerchen nicht möglich war.

Die Dacheindeckung sollte dann wieder eine andere sein als bei den bisherigen Gebäuden. Die Wahl fiel auf die Dachpfanne "Bieberschwanz".  Wieder die Frage woher nehmen? Also wieder Form gebaut, Material besorgt, angerührt, die Formen gefüllt, trocknen lassen, entnommen  und entsprechend zugerichtet. Dann die Pfannen aufgebracht. Die Ziegel von innen noch weiß verputzt und vom Mauerwerk bis zum Dach eine Verkleidung mit einer damals üblichen Brett-/Leistenkombination verblendet.

Irgendwann später dann Rabenvögel gebaut. Der eine sitzt auf dem Schuppen, der andere gegenüber auf dem Backes.

Der Stall

Der Stall sollte wieder aus einem anderen Material sein. Also suchte ich in der Natur. Meine Wahl fiel schließlich auf Bims. Größere und kleinere Bimsstücke wurden mit der Laubsäge geteilt, so daß die Außenseite eine möglichst glatte Fläche ergab. Die Verklebung erfolgte in diesem Fall mit Ponal wasserfest. Diese Bimsaussenwand wurde dann von innen mit einer kräftigen Schicht Gipsputz versehen. Das gab dem ganzen Gebilde den nötigen Halt. Die Türzargen sind mit der Flex aus Mendiger Tuffstein geschnitten. Den hatte ich mir besorgt um einen Steinbackofen zu bauen. Dazu mehr beim Thema "Backes".

Bauernhof Modell von Walter Teufert

Die Dacheindeckung erfolgte in diesem Fall mit "Wellblech". Dünnes Kupferblech in gleichmäßige Stücke geschnitten und mit selbst gefertigten Hilfsmitteln mit den typichen Pfalzen versehen, wurden dann auf die Lattung aufgebracht und vernagelt. Die blanke Fläche war dann innerhalb von Minuten in den dunklen und mit Patina versehenen Zustand versetzt. Patina, die mir bei der künstlichen Alterung meiner Tiffanylampen usw. geholfen hatten, taten auch hier ihre Wirkung.

Übrigens sind die Türfitschen und Gehänge alle von mir von Hand angefertigt worden. Kupferdraht verschiedener Stärken, geschmiedet, geformt, gelötet und wieder schnell gealtert sind das Material aus dem sie entstanden sind.

Der Hühnerstall

Äußerlich ist der Hühnerstelle eine Holzhütte aus Brettern. Die Fugen mit schmalen Leisten verblendet. Innen befindet sich über die "Hühnerleiter" erreichbar ein Regal mit Legenestern. Die Dacheindeckung erfolgte mit Holzschindeln. Von Hand zugeschnitten.

Bauernhof Modell von Walter Teufert

Der Backes

Immer auf der Suche nach dem, was auf dem Hof noch fehlt, kam die Idee im Bürgerverein Gönnersdorf auf, einen eigenen Backes zu bauen. Bei der Besichtigung einer möglichen Lösung fuhr ich mit in die Eifel. Dort vor einem Original in Betrieb, wurde eine Skizze angefertigt. Es wurde Tuffstein besorgt und mit diesem Material und der Flex das eigentliche Innenleben des Backes angefertigt.

Bauernhof Modell von Walter Teufert

Gips wurde dann als Unterbau eingesetzt. Die Türen zum Backes und der Aschekasten wurden in Kupferblech ausgeführt und künstlich gealtert. Die Geräte zur Bedienung des Ofens wurden angefertigt und auch das Abgasroht erstellt. Dieses ist mit einem Schieber versehen und kann geöffnet oder geschlossen werden. Im Backraum vorne ist, wie im Original, eine entnehmbare Schiene eingebaut, die es ermöglicht die Asche nach dem Aufheizen direkt in den Aschekasten zu befördern. Daneben entstanden noch ein Teigkübel, Brett zur Aufnahme der Brotrohlinge usw.

Plumpsklo

So komfortabel waren damals die hygienischen Verhältnisse. Ein Bretterverschlag mit viel "Zugluft" und ggf. mit Zeitungspapier ausgestattet.

Bauernhof Modell von Walter Teufert

Die Mauer

Damals war Sicherheit noch ein Thema, für das die Leute selber sorgen mussten. Wer es sich leisten konnte zog einen Zaun oder eine Mauer um sein Gelände. Hier bot sich der Baustoff Schiefer an. Dachdecker Will aus Hüllenberg, stellte eimerweise Schiefer zur Verfügung, der dann in Handarbeit in kleine Stücke geschlagen wurde. Mit Fliesenkleber sind diese Stücke dann beidseitig eines stabilisierenden Innenlebens aus Spanplatte als "Bruchsteinmauer" aufgeschichtet worden. Die Abdeckung bildet ein "Formstein" aus Gips, der farblich entsprechend angemalt wurde.

Bauernhof Modell von Walter Teufert

Das Eingangstor

ist nach dem gleichen Verfahren entstanden. Der "schmiedeeiserene" Teil ist als geschmiedetes und gelötetes Kupfer entstanden. Da waren einige Probleme zu lösen. Wenn der eine Teil angelötet war, dann rutschte an anderer Stelle ein Teil wieder ab. Abhilfe brachte dann eine "tiefgekühlte" Zange, die die Weiterleitung der Hitze zum vorher gelöteten Teil verhinderte. Gehänge und Fitschen sind auch hier alle handgefertigt. Verriegelung und sogar ein Schloß mit Schlüssel wurden eingebaut.

Bauernhof Modell von Walter Teufert

Die Zufahrtsstrasse

und der Innenhof wurde aus Schieferplatten erstellt, die ein Großpflaster darstellen sollen. Die Alleebäume sind aus mehreren Teilen zusammengesetzt. Den Wurzelballen fertigte ich aus Fimoknete. Darauf wurde ein Stück "Stamm" gesetzt und wiederum darauf kleine Aststücke, die sich zu einer Krone verbreiterten. Ein Baum ist schwer vom Blitz getroffen und nun den Angriffen von Insekten ausgesetzt. Der Specht ist Nutznießer dieser Situation.

Bauernhof Modell von Walter Teufert

Landwirtschaftliche Transportwagen, -Kutschen, -Schlitten,
eine Dezimalwaage und Handwerkszeuge

Ein "Leiterwagen" oder auch Erntewagen, eine Pferdekutsche, ein Pferdeschlitten und ein Wagen zur Beförderung von Mist wurden gebaut. Die Holzräder mit der Laubsäge ausgeschnitten und mit Kupferband die Laufflächen belegt.

Misthaufen und Schubkarren für die verschiedenen Zwecke wurden gebaut. Sense, Harke, Schaufeln usw. wurden angefertigt und im  Wagenschuppen aufgehängt.

Es entstand der Dengelplatz, der Holzplatz mit allen Stufen  vom Meterstück bis zum ofenfertigen Kleinholz.

Zuletzt fehlte dann noch eine Dezimalwaage. Auch diese wurde erbaut, funktioniert, wiegt allerdings nicht genau.

Bauernhof Modell von Walter Teufert

Menschen und Tiere

Pferde und Kühe, Hunde und Katzen sind gekauft. Alle Vögel, auch die Spatzen sind von Hand geschnitzt. Die Menschen sollten eigentlich geschnitzte Figuren werden. Kein Schnitzer bietet allerdings weltliche Figuren an. Deshalb baute ich diese selbst aus Fimoknete. So konnte ich diesen die Haltung geben, die ich mir vorgestellt hatte. Bauer mit Frau und zwei Kindern. Ein Kutscher und die beiden Alten bei ihrem nachmittäglichen Imbiss.

 

Erste öffentliche Präsentation:
Feldkircher Weihnachtsmarktes 07./08.1.2013

Das Bauernhof - Modell hat eine Abmessung von 2,40 x 1,40 Meter. Es in dem rechten Teil des großen Sitzungsraum der AWO - Begegnungsstätte Feldkirchen, 56567 Neuwied-Feldkirchen, Feldkircherstr. 37 - "nur zu diesem Termin" in der Zeit von 14:00 bis 19:00 Uhr gezeigt.

 

56567 Neuwied-Feldkirchen (Gönnersdorf)

Dezember 2013