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"Wasserquellen - BAECHE und BACHLAEUFE - wichtige lebensadern in neuwied-feldkirchen."

Wasserquellen, Bäche und Bachläufe in Feldkirchen


von Gerhard Vohland


1966 schlossen sich die Gemeinden Fahr, Gönnersdorf, Hüllenberg und Wollendorf zu der Großgemeinde Feldkirchen zusammen. (Bis 1969 gehörte auch Rockenfeld noch dazu.)

Die unterschiedlichen Namen im Ober- Mittel- und Unterlauf vieler Feldkirchener Bäche, zusammen mit ihrem teilweise unterirdischen Verlauf, machen ihre Beschreibung nicht ganz einfach. Nach dem II. Weltkrieg flossen die Bäche noch oberirdisch. Ein Bach entspringt in Wollendorf und zwei Bäche entspringen in Gönnersdorf.

1. Kehlbach / Ortsteil Wollendorf

Der Kehlbach in Wollendorf liegt von den Feldkirchener Bächen der Kernstadt Neuwied am nächsten, weshalb ich auch mit ihm anfange. Er ist zugleich der größte und längste Bach in Feldkirchen. Er entspringt als Senselbach aus mehreren kleinen, ungefaßten Quellen, in der Nähe des „Gebrannten Hof“, durchquert ein Feuchtbioptop und fließt dann durch ein Weidegebiet. Die Distrikte „Langenspitz“ und „Heckenpfädchen“ werden von einem Weg durchschnitten, der einerseits nach Rodenbach und Altwied, andererseits nach Leutesdorf und Hammerstein führt. (Heute Rheinsteig). Etwas vor diesem Weg, ändert sich der Name des Baches von Senselbach in Kehlbach. Der Kehlbach fließt dann weiter durch das Kehlbachtal, in dem ihm mehrere kleine Quellbäche zufließen, bis zum Wollendorfer Freibad. Das ehemalige Wald-Schwimmbad wurde 1955 fertig gestellt. (Zu Ehren von Wilhelm Jung wurde es in „Wilhelm Jung Freibad“ umbenannt. Wilhelm Jung war der Bürgermeister von Wollendorf von 1949 bis zur Auflösung der Gemeinde. An gleicher Stelle des ehemaligen Wilhelm Jung Freibad – des heutigen „Wasserpark Feldkirchen“ war schon einmal ein Freibad geplant. Diese Pläne wurden aber nie verwirklicht, die schon ausgeschachtete Grube entwickelte sich mit der Zeit zu einem Sumpfgebiet.) Das „Wilhelm-Jung Freibad“ wurde zuerst vom Kehlbach gespeist, bis dann auf Wasser aus Neuwied umgestellt wurde. Der Kehlbach fließt seit dieser Zeit unter dem Freibad durch und weiter unterirdisch durch die Kehlbachstraße bis zur Karl-Marx-Straße. Hier konnte früher durch eine oberirdische Verteilerstation bestimmt werden, ob er teilweise zur Verstärkung dem Hösterbach zugeleitet wurde, oder ob er als Karbach in den Rhein mündete. Der momentane, inzwischen unterirdische Zustand, ist mir nicht bekannt.

Die Mündung des Karbachs liegt in der Gemarkung von Irlich, dicht an der Gemarkungsgrenze von Fahr. Die Öffnung des Durchstichs durch den Bahndamm, ist durch ein Eisengitter gesichert. Ein zweiter aber kleinerer Durchstich, wurde später von der Firma Lohmann (heute Lohmann-Rauscher) angelegt, liegt etwas weiter südlich und ist durch ein Gitter abgesichert.

Die Karbachmündung erreicht man am günstigsten von der Irlicher Rheinpromenade aus. Der Rhein sollte aber dann seinen Normalpegelstand nicht wesentlich überschreiten, da sonst die Durchstiche und der Gehsteig (Leinenpfad/Leinepädsche) vor dem Bahndamm überflutet sind.

1.1. Buchbach / Ortsteil Wollendorf -> Rodenbach

In diese Aufstellung gehört auch der Buchbach. Er entspringt etwa 4,5 km oberhalb von Rodenbach, in der Gemarkung Wollendorf - und hat dem Tal bis Rodenbach seinen Namen gegeben. Er fließt mitten durch das Dorf Rodenbach und mündet in der Gemarkung von Segendorf, direkt neben der Brücke von Niederbieber nach Segendorf. (Von Niederbieber aus gesehen, rechts neben der Brücke.) In Rodenbach trieb er einstmals die Schneiders-Mühle und die Söhnges-Mühle, in Segendorf die beiden Tonnen-Mühle an.

2. Hösterbach / Ortsteil Gönnersdorf

Der Hösterbach entspringt als Moselborn, oberhalb der Schutzhütte „Am Kappel“, in der Nähe des „Jakobs Hof“, noch in der Gemarkung von Gönnersdorf aber dicht an der Gemarkungsgrenze von Leutesdorf und mündet zusammen mit dem Waschbach (manchmal auch mit einem Teil des Kehlbachs) in Fahr, gegenüber dem „Rheinischen Haus“ in den Rhein. Der Moselborn versickert in der Flur „Im Kessel“, bei langanhaltenden Dürreperioden auch schon in der Wiese davor und erscheint als Hösterbach in der Straße „Im Höstert“ wieder am Tageslicht. Vom Anfang des Mühlenwegs an, wird der Hösterbach „Ackerbach“ genannt.

Er trieb mehrere Mühlen, zuletzt die Gönnersdorfer Ackermühle, die als Lohn- und Ölmühle 1695/97 erbaut und 1980 abgerissen wurde. Bereits 1706 wurde die Ackermühle zu einer Getreidemühle umgebaut. Auf dem Firmengelände der ehemaligen „Firma Moskopf / Essig-Kühne“ vereinigt sich der der Ackerbach mit dem Waschbach.

3. Waschbach / Ortsteil Gönnersdorf

Die Quellen des Waschbachs liegen in der S-Kurve von Hüllenberg nach Gönnersdorf aber noch in der Gemarkung von Gönnersdorf. Er mündet als Fahrer Bach oder Müllebach (Mühlen-Bach) in Fahr gegenüber dem Rheinischen Haus in den Rhein. Heute übt er keinerlei Funktion mehr aus.

Früher hatte er, nachdem Durchqueren eines Brandweiers und eines kleinen Stausees, zusammen mit dem Höchsterbach, die Mühlen in Fahr am Rhein angetrieben.

 

Hinweis: Diese detaillierte Ausarbeitung wurde mir von Herrn Gerhard Vohland zur Publikation im Internet sowie für ein Feldkirchen-Archiv zur Verfügung gestellt.

Erich Walther | 15 Februar 2013