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"ehemaliger Aussichtsturm Siebenmorgenhoehe beim jakobshof - errichtet durch den Unter-Westerwald-Verein."

Es war einmal ...ein Aussichtsturm beim Jakobshof

Zur Erinnerung an den ehemaligen Aussichtsturm auf der Siebenmorgenhöhe in der Nähe des Jakobshofes im Bereich des heutigen Rheinsteig-Wanderweges oberhalb der Brombeerschenke.

Man kann sich nur wundern über die Durchsetzungs- und Tatkraft dieses um 1900 in unserem direktem Feldkirchener Umfeld tätigen "U.W.V. Unter-Westerwald-Vereins". Ebenso über namentlich nicht unbekannte Aktivisten und Sponsoren die etwas bewegt haben!

Die Errichtung dieses Aussichtsturmes erfolgte um 1900. Während des 2. Weltkrieges wurde der Turm durch Bombeneinwirikung schwer beschädigt und stürzte um. Nach dem Krieg wurden dann die Reste dieses Turmes beseitigt. Heute steht an dieser Stelle ein grosser Sendemast mit mehreren Antennen.

Wäre es nicht eine diskussionsfähige Idee, wieder einen solchen Aussichtsturm oberhalb des Rheintales auf den Feldkirchener Rheinhöhen, zum Beispiel beim "Weinanbau Stolperstein" am Rheinsteig-Wanderweg - aufzustellen?
Mit Sicherheit lassen sich für ein solch attraktives Projekt Sponsoren finden! Schreiben Sie mir: Erich Walther

Postkarte von 1908 Aussichtsturm beim Jakobshof

Protokollbuch des "U.W.V." Ortsgruppe Neuwied 1894 - 1914

Neuwied, den 4. Mai 1896

Als unsere Ortsgruppe vor einigen Jahren den Weg auf den Jakobshof gezeichnet hatte, und hierdurch die prachtvolle Aussicht, welche diese Höhe an einer Stelle ins Rheintal, an einer anderen in die Eifel oder in den Westerwald bietet, allgemeiner bekannt geworden, wurde vielseitig der Wunsch laut, es möchte dort ein mäßig hoher, die benachbarten Waldungen überragender Aussichtsturm errichtet werden, um von einem Punkt aus das ganze herrliche Panorama gleichzeitig genießen zu können.

Die unserer Ortsgruppe zur Verfügung stehenden Mittel reichten zur Erfüllung dieses Wunsches bisher leider nicht aus. Nachdem aber Herr Max Charlier aus Deutz, jetziger Besitzer der Villa Friedrichstein bei Fahr, sich erboten hat, zu den Kosten eines solchen Aussichtsturmes die Summe von 500,00 Mark beizusteuern, glaubt unsere Ortsgruppe nunmehr dem Projekt der Errichtung eines Aussichtsturmes auf dem Jakobshof näher treten zu sollen.

Der Aussichtsturm soll durch die hiesige Firma Arnold Georg in Höhe von 7 – 10 Meter ganz aus Eisen so konstruiert werden, dass jede Person, auch wenn nicht schwindelfrei, Dame oder Herr, ohne irgend welches Bedenken denselben besteigen und von ihm aus die wunderbare Aussicht in vollem Behagen genießen kann.

Für das körperliche Wohlbefinden der Besucher und Unterkunft derselben bei eintretendem ungünstigen Wetter ist bereits vor Kurzem insofern gesorgt worden, als auf Betreiben unserer Ortsgruppe Herr Seuser auf Jakobshof eine jeden berechtigten Ansprüchen genügende Wirtschaft errichtet hat.

Die Kosten eines derartigen Turmes würden sich belaufen bei einer Höhe von 10 Meter auf ca. 1.500,00 Mark.

Zur Verfügung stehen aus bereiten Mitteln der Ortsgruppe Neuwied 300,00 Mark. Die fehlende Summe hoffen wir durch eine Sammlung aufzubringen und wenden uns an die geehrten Bewohner von Neuwied und Umgebung mit der ergebenen Bitte, uns durch gütige Beiträge in dem Unternehmen, welches jedem Naturfreund zu Gute kommt, zu unterstützen. Die Höhe des Aussichtsturmes wird von der Höhe der einlaufenden Beiträge abhängig gemacht, es wäre sehr wünschenswert, dass das Ergebnis der Sammlung die Erbauung eines mindestens 10 Meter hohen Turmes ermöglicht.

Wir zweifeln nicht, dass nach Fertigstellung des Turmes, welches ca. 6 Wochen in Anspruch nehmen wird, der Jakobshof nicht nur einer der beliebtesten Ausflugsziele für Neuwied und Umgebung werden, sondern seine Anziehungskraft auf das gesamte den Rhein bereisende Publikum ausüben wird.

Wir bitten in beiliegender Subskriptionsliste gütigst Namen und Höhe der gespendeten Beiträge einzeichnen und die betreffende Summe Überbringer dieses aushändigen zu wollen.

Generalversammlung am 26.5.1896

Feldkirchen: 35,00 Mark Zuschuß für Anlage einer Bank nebst umliegende Anlagen und für Erhaltung der bestehen-den Wegebezeichnungen.

Ausschusssitzung am 3.11.1896

Tagesordnung:
Bau eines Aussichtsturmes auf dem Jakobshof.

Herr Regierungsrat Steindeck teilt mit, dass ein Turm in Eisenkonstruktion in Höhe von 7 Meter 860,00 Mark kosten wird.

Auf das geäußerte Bedenken hin, diese Höhe genüge nicht, werden die Herren Steindeck, Charlier, Berninger, Urban und Remy gebeten, an Ort und Stelle die nötigen Erhebungen dieserhalb anzustellen.

Die Ortsgruppe Neuwied wird nach dem Bericht des Vorsitzenden Herrn Winz den Bau unternehmen, sofern die Generalversammlung die Genehmigung dazu erteilt. Da die Mittel dieser Ortsgruppe dadurch besonders zu veranstaltende Sammlung von außerordentlichen Beiträgen nicht hinreichen, glaubt der Ausschuß der demnächst stattfindenden Generalversammlung einen Beitrag von 150,00 Mark vorschlagen zu sollen.

Herr Max Charlier von Deutz ist bereit, für die noch fehlende Summe aufzukommen, sofern die Gesamtkosten tausend Mark nicht übersteigen.

Die nächste ordentliche Generalversammlung wird auf Sonntag, den … E N D E der Zitate.

  Aussichtsturm beim Jakobshof

 

Historisches Dokument von 1896 zum Antrags- und Genehmigungs-Verfahren: 511 KB Acrobat Reader Datei

 

Text:   Archiv Friedel-Wulf Kupfer & Erich Walther

Bilder: Archiv Friedel-Wulf Kupfer & Hartmut "Harry" Scheid

Publikation für das Internet: Erich Walther

 

Stand: 19. Mai 2011