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"Die geschichte der goennersdorfer strasse - an der linde - in neuwied-feldkirchen."

Straßengeschichte: "An der Linde"

Zitat aus einer Aufzeichnung vom 06. Oktober 1989. Autor: Karl Jonas

Sie ist wahrscheinlich die älteste Straße von Gönnersdorf.

Früher hieß sie "Bismarkstraße" und sie führte von der Ortsgrenze Fahr bis zur Ortsgrenze in Hüllenberg.
Sie war dem Verlauf des Waschbaches gefolgt, der bis 1959 als offener Bach durch das Dorf lief. Im Winter wurde der Bach in einen Kanal geleitet, der in den zwanziger Jahren gebaut wurde. Die alten Fachwerkhäuser aus dem 17. und 18. Jahrhundert stehen nur am Bachverlauf entlang, weil die kleinbäuerlichen Familien vom Wasser abhängig waren. Vor allen Dingen für ihr Vieh und als Löschwasser bei Bränden spielte es auch eine wesentliche Rolle.
Der Waschbach lief ab dem heutigen Haus Kurz, Nr. 13, in die Schlucht des Kocheberges und anschließend durch den im Volksmund bekannten "Moskopf-Garten"". Hier vereinigte er sich mit dem Ackersbach.
Gemeinsam führt der Weg durch die Fabrik Moskopf (Essig-Kühne) und bevor der Bach in den Rhein mündet, betrieb er das große Mühlrad der Unteren Mühle in Fahr.

Die Schlucht des Kocheberges, die etwa 10 Meter tief war, hatte zu beiden Seiten hohe Lehmwände. Wahrscheinlich konnte hier der Lehm gegraben werden, den die Bürger für den Bau ihrer Fachwerkhäuser benötigten.

Zu meiner Kindheit d.h. die Zwanziger Jahre war der Kocheberg ein beliebter Spielplatz. Das war auch die Zeit nach dem ersten Weltkrieg in der die Gemeinde begann, den Kocheberg als Müllhalde zu benutzen.

1952 war es so weit, dass die ganze Schlucht mit Müll verfüllt war. In den späten Fünfziger Jahren wurde auf dem Gelände der Spielplatz angelegt und unterhalb der Pestalozzistraße wurden später zwei Häuser gebaut.

Von 1925 bis 1983 stand auf dem Gelände der heutigen Häuser Nr. 10 und 12 vom Fahrer Wasserwerk ein Wasser-behälter.

Zu erwähnen sei noch, dass auf dem Anwesen von "Else Wilhelm", Haus Nr. 28, zwischen Haus und der Böschung Laygasse ein Brunnen war.

Das die Straße heute an der Stelle endet, wo früher die alte Fehmelinde stand, hat für ihre jetzige Namensgebung eine Bedeutung.
Nach dem zweiten Weltkrieg wurde sie umbenannt in "Friedrich-Ebert-Straße". Als die Linde den Verkehrsplanern weichen musste, wurde 1968 eine neue Linde auf dem heutigen Spielplatz gepflanzt und die Straße hieß ab sofort "Lindenstraße". Das dauerte nur zwei Jahre, denn bei der Verwaltungsreform 1970, gab es in der neuen größeren Stadt Neuwied mehrere Lindenstraßen und unsere wurde umbenannt auf den heutigen Namen "An der Linde".

Heute (1989) stehen in der Straße "An der Linde", 27 Häuser mit 77 Bewohnern. Ganz besonders zu erwähnen, dass zu den Bürgern der Straße der älteste Bewohner des Stadtteils Feldkirchen zählt: Peter Nußbaum wird am 29.12. 1989 – 100 Jahre alt. Er lebt zurzeit (1989) im Altersheim auf der Johannishöhe.

80 Jahre und älter sind (in 1989)

- Nikolaus Höhn      82 Jahre

- Hilde Rockenfeller 82 Jahre

- Willi Rockenfeller  80 Jahre

Der Ausbau der Straße "An der Linde" mit einer festen Straßendecke erfolgte 1959.

 

Zitat dieses Textes: Aus einer Aufzeichnung vom 6. Oktober 1989. Autor: Karl Jonas.
Für diese Internet-Publikation zur Verfügung gestellt durch Hartmut Scheid, Neuwied-Feldkirchen (Gönnersdorf)

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